Arbeitsweise
Systemische Beratung basiert auf einer Haltung von Wertschätzung und Respekt. Eine der Grundüberzeugungen ist, dass jeder Mensch die Fähigkeiten und Ressourcen in sich trägt, die er braucht, um auch schwierige Lebenssituationen zu meistern. Manchmal geraten diese Stärken im Alltag nur ein wenig aus dem Blick. In der Beratung schauen wir deshalb auf das, was bereits gelungen ist, auf frühere Erfolge – denn genau hier schlummern oft die verborgenen Ressourcen. Mit diesen “Schätzen im Gepäck” blicken wir dann gemeinsam in die Zukunft, um passende Schritte in Richtung Lösung zu entwickeln und auszuprobieren.
Dabei beziehen wir immer den Kontext mit ein und untersuchen die Zusammenhänge. Eine Frage wie „Wer trägt was dazu bei, dass die Situation so ist, wie sie gerade ist?“ kann dabei helfen, die verschiedenen Dynamiken zu verstehen. Mithilfe von Seilen oder anderen Gegenständen lassen sich diese Beziehungen und Muster manchmal sogar sichtbar machen und gegebenenfalls neu gestalten, um zu einer guten Lösung zu kommen.
Impulse und neue Ansätze werden angeboten und dürfen auch gerne verworfen werden – schließlich stimmen wir den Prozess genau auf Sie und Ihr Anliegen ab. Die Richtung und das Tempo bestimmen Sie selbst.
Der erste Schritt in unseren Gesprächen ist die sogenannte „Auftragsklärung“: Worum soll es eigentlich gehen? Manchmal braucht diese Frage ein wenig Raum – es kann hilfreich sein, hier etwas zu verweilen, zu reflektieren und das Anliegen präzise zu fassen.
Dann fragen wir uns gemeinsam: „Wie soll ‚es‘ eigentlich aussehen?“ Welche Veränderungen möchten Sie erreichen? Wo soll es hingehen? Ein klares Ziel vor Augen hilft, den richtigen Weg zu finden – oder, um es mit einem Augenzwinkern zu sagen: „Wenn Sie nicht wissen, wo Sie hinwollen, brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie woanders ankommen.“
Mit einer konkreten Zielvorstellung im Kopf geht es dann darum, die ersten Schritte in Richtung Lösung zu erkunden. Wir stellen Fragen wie: „Was wäre ein machbarer erster Schritt in die gewünschte Richtung?“ und „Was ist das Wichtigste, das Sie jetzt tun können?“ Handlungs- und erfahrungsorientierte Methoden kommen zum Einsatz – Methoden, die Bewegung in die Sache bringen, neue Blickwinkel eröffnen und Lösungen greifbar machen.
Jeder Beratungsprozess ist so individuell wie die Menschen selbst und lässt sich im Voraus nicht in ein Schema pressen. Sicher ist nur, dass wir immer wieder innehalten und reflektieren, ob der Prozess hilfreich ist und ob die Schritte, die wir entwickeln, Sie voranbringen. Wie viele Gespräche Sie in Anspruch nehmen und in welchem Rhythmus – sei es wöchentlich, alle zwei Wochen oder einmal im Monat – entscheiden Sie nach Ihren eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten.